Baudenkmäler und Geschichte
Durch ihre geographische Lage wurde die Küste schon zu fernen Zeiten Schauplatz glänzender Zivilisationen. Iberische Stämme bevölkerten dieses Gebiet und bildeten ein homogenes Substrat. Später hinterließen die Phönizier, Griechen, Römer und Karthager nacheinander unauslöschbare Spuren. Burgen und Festungen sind Zeugen der arabischen Herrschaft. Es war jedoch hauptsächlich Rom mit seiner Kultur, das diesem Gebiet sein Gepräge gab. Barcelona ist seiner Einwohner nach die zweitgrößte Stadt Spaniens und hat den Anstrich einer europäischen Großstadt mit Zentren für Versammlungen und internationalen Messen. Es hat sehr unterschiedliche Stadtteile mit eigenem Gesicht, fügt sich jedoch andererseits zu einem monumentalen, nüchternen, herrschaftlichen Ganzen zusammen. Hauptsächlich das gotische Viertel mit seinen verästelten Baudenkmälern, die sich in einem Rosenkranz künstlerischer Schönheit vereinigen, bietet großen Anreiz. Das wichtigste Bauwerk ist die Kathedrale, eine vollkommene Schöpfung der Gotik des Mittelmeeres mit schönen, ausweichenden, grazilen Säulen und herrlichen Lichtreflexen durch die wunderschönen bunten Fenster. Die Hauptkirche Santa Ana, das Historische Museum, die Kapelle von Santa Agueda, das herrliche Gebäude der Provinzdeputation, das Rathaus, die Kirche San Justo und die Kapelle des Templerordens befinden sich zusammen mit vielen anderen Baudenkmälern im Gotischen Viertel, das man wahrhaft als Museum bezeichnen kann.
Die Ramblas, zuweilen Treffpunkt der Intellektuellen und dann wieder viel begangene Promenade und vielfarbiges Schaufenster, wo Bücher, Blumen und Vögel verkauft werden. Die Diagonal, der Paralelo, die Plazza de Cataluña (das Zentrum der Stadt) und die Plazza de Colon sind die ausgeprägtesten Punkte dieser schönen Stadt. Ebenfalls müssen wir den Tempel der Heiligen Familie mit seiner herrlichen von Gaudi geplanten Struktur, das Gran Teatro del Liceo (Theater), das eines der schönsten Europas und innige Geburtsstätte der spanischen klassischen Musik ist, nennen. Auf dem Tibidabo und Montjuice verwandelt sich Barcelona in einen ruhigen, friedlichen Park. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt.
Tarragona, das alte "Julia Urbs Triumphalis Tarraconensis", das Julius Cäsar im Jahr 45 v. Chr. Zur Kolonie erhob, war die Hauptstadt einer großen Provinz und Ausgangspunkt für die Romanisierung der Halbinsel. Von der antiken römischen Akropolis sind noch Teile der riesigen Stadtmauer längs des Paseo Arqueoligico erhalten. Eine interessante historische Gruppe bilden die Türme des Arzobispo und San Magin sowie die Augustusstatue zusammen mit dem Turm des Augustus Palastes, den Säulen und Mauern des Forum und des Restes des Amphitheaters und des Zirkus. Später wurde die Kolonie Tarragona Zentrum für die Ausbreitung des Christentums. Davon zeugt seine einzigartige Kathedrale, die Anfang des 12. Jahrhunderts begonnen und im 14. Jahrhundert beendet wurde. In wunderbarer Weise stehen dort Romanik und Gotik nebeneinander. Der Grundriß ist ein lateinisches kreuz mit 4 Apsiden, von denen drei romanisch sind und auf der Westseite gotisch ist. An der Fassade sind Apostel und Propheten dargestellt. Die Türen sind aus Holz, Bronze und Eisen in wunderbarer Einheit gearbeitet. Im Innern sind der Hauptaltar aus dem 15. Jahrhundert und der herrliche Kreuzgang hervorzuheben.
An der Kirche Santa Tecla aus dem 13. Jahrhundert befindet sich eine herrliche Tür, die im Stil der alten römischen Triumphbogen ausgeführt ist und das alte Hospital hat eine der schönsten Fassaden des 12. Jahrhunderts. Im Museo Arqueologico und der Muse Paleocristiano werden wahre Schätze aufbewahrt. Dort findet man Reste iberischer Keramik, religiöse Heiligenbilder, Schmiedearbeiten, Kacheln, Keramik, Sarkophage und Elfenbeinschnitzereien. In der Nähe von Tarragona zeugen der Turm der Scipionen (Torre de los Escipiones), der Aquädukt und der 20 km entfernte Bogen Arco de Bara von der Größe der römischen Herrschaft.